Warum lerne ich das überhaupt?
Es ist 2022: Meine Tochter geht in die 5. Klasse. Wir brüten über Hausaufgaben und lernen gleichzeitig für eine Klassenarbeit und 2 Kurzkontrollen. Neben meinem Vollzeitjob gebe ich mein Möglichstes, um sie zu unterstützen und komme doch immer wieder an meine Grenzen. Ich bin oft verzweifelt, weil sie Dinge lernen muss, die sie gar nicht versteht und nie wieder braucht. Der Lernwille wird massiv nach und nach zerstört. So ist es verständlich, dass dieser schwindet, wenn z.B. nach einer Woche aktiven Lernens eine 5 unter der Klassenarbeit steht, weil dort Dinge abgefragt wurden, die gar nicht verstanden wurden.
Später sage ich zu Freunden: „Eigentlich braucht Langenbernsdorf wieder eine eigene Oberschule, am besten mit viel mehr praktischer Ausrichtung. Der Vorsitzende des Schulvereins Langenbernsdorf teilt die Idee und eine Welle bricht sich Bahn. Sehr viel Zuspruch und viele Menschen, die mitwirken wollten, melden sich. Es bildet sich ein Kernteam und aus dem „das muss doch auch anders gehen“ entwickelt sich ein erstes pädagogisches Konzept für eine weiterführende Schule.
Gemeinsam haben wir verschiedene Schulen besucht, wie z.B. die Jena-Plan Schule, die uns besonders begeistert hat. Die vielen Eindrücke wurden sortiert und unsere eigenen Ideen dazu gemischt. So ist unser ganz eigenes projektorientiertes Schulkonzept entstanden. Wir sind überzeugt, dass so ein interessanter, abwechslungsreicher Unterricht möglich wird und eine zeitgemäße Schulform.
Aus der Idee einer Schule wurde ein ganz konkretes Projekt.
Unser Ziel ist es, im August 2024 mit 2 Lerngruppen aus 5. und 6. Klasse – jahrgangsübergreifend und projektorientiert zu starten..
Ein guter Start ...
Unsere Oberschule trägt die Ortsbezeichnung „Langenbernsdorf“ im Namen und auch der Gesellschaftervertrag erklärt das Ziel, einen Schulstandort in Langenbernsdorf zu entwickeln. Noch aber steht uns kein geeignetes Objekt in der Gemeinde Langenbernsdorf zur Verfügung. Für den Start und die ersten Jahre weichen wir deshalb nach Werdau aus. Hier konnten wir das „Schützenhaus“ vom DRK mieten. Dieses Gebäude ist ideal für den Beginn, da es bereits mehrere Jahre als Schulungsort genutzt wurde und durch einen Neubau des DRKs frei geworden ist. So können wir wirtschaftlich starten und wachsen.